Es ist nicht sexy, es ist nicht clever – aber es ist darauf ausgelegt, jede Nacht der Woche zu funktionieren.
Der Panzer auf deinem Tisch
Das MG10XU ist nicht die Art von Ausrüstung, über die du dich in Foren rühmst oder die du liebevoll beleuchtet auf Instagram postest. Es ist zweckmäßig. Kantig. Irgendwie hässlich. Aber auch? Bombensicher. Alles aus Metall, Regler für Tage, keine auffälligen Bildschirme, kein Unsinn. Es sieht aus, als sollte es auf dem Beifahrersitz in einem verschwitzten Van mit verklebten Ausrüstungsgehäusen und schlechtem Fast Food sitzen.
Und genau da gehört es hin.
Klang: Sauber genug, schmutzig, wenn du es brauchst
Die D-PRE Vorverstärker sind hier die eigentliche Schlagzeile — klar, rauscharm und schaffen es irgendwie, gelassen zu bleiben, wenn du ein zwielichtiges Bar-Mikrofon anschließt, das schon zu viele tequila-getränkte Auftritte gesehen hat. Der Gesang kommt ehrlich heraus. Gitarren versagen nicht. Die Ein-Knopf-Kompressoren? Erstaunlich nützlich, um laute Sänger oder zu eifrige Bassisten im Zaum zu halten, ohne auf eine DAW zurückgreifen zu müssen.
Ist es warm? Nicht wirklich. Ist es musikalisch? Hängt von deiner Quelle ab. Aber es ist immer solide.
Integrierte Effekte: 24 Presets, von denen du die Hälfte wirklich nutzen wirst
Ja, der Hall klingt, als käme er aus dem Jahr 2008. Ja, der Phaser ist etwas zu viel. Aber das Delay? Nutzbar. Die Plate-Verbs? In einem Notfall annehmbar. Und wenn du den Sound für deine eigene Drei-Mann-Garage-Combo machst und gleichzeitig der Sänger und der Merch-Typ bist — in der Lage zu sein, in fünf Sekunden etwas einzustellen, das nicht wie Müll klingt, ist ein Segen.
Du wirst hier kein Glitzern oder Faltung finden. Aber das ist nicht der Punkt. Es erledigt die Aufgabe.
USB I/O: 2-Eingang/2-Ausgang, ohne Schnickschnack, ohne Aufregung
Möchtest du ein Schlagzeug mehrspurig aufnehmen? Schau woanders. Möchtest du dein Live-Set direkt auf deinen Laptop aufnehmen oder ohne Kopfschmerzen streamen? Erledigt. Das MG10XU bietet dir zwei Kanäle, ein sauberes Signal und Treiberunterstützung, die dich nicht mitten im Set hängen lässt. Es ist kein Ersatz für ein Interface. Es ist ein Interface-Enabler.
Die Mängel: Seien wir realistisch
Keine Fader. Nur Drehregler für Level. Einige Leute hassen das. Andere passen sich einfach an.
Keine Mute-Tasten. Du wirst die Gains regeln oder Kabel ziehen müssen – wie im Jahr 2004.
2-Kanal-USB-Grenze. In Ordnung für Stereo, nutzlos, wenn du Spuren möchtest.
Es ist eine Kompromissmaschine. Aber wenn du Luxus gesucht hast, liest du die falsche Rezension.
Warum du es lange nach deinem "Upgrade" weiter benutzen wirst
Das Yamaha MG10XU ist das Mischpult-Äquivalent einer abgenutzten Telecaster. Du liebst es nicht, weil es schick ist. Du liebst es, weil es immer, immer funktioniert. Es überlebt Bier verschüttungen. Es summt ein wenig, aber schreit nie. Es nimmt deinen besten Live-Take an einem Dienstag auf, wenn niemand zugehört hat — und das ohne viel im Gegenzug zu verlangen.
Für Solo-Künstler, schlaue Podcaster, Bar-Tontechniker oder jeden, der Atmosphäre über Geräte-Pornografie stellt: Das MG10XU ist deine Arbeiterklasse-Lebensader.
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